Agretos Antwort auf das Problem der Bodenverdichtung

Der heutige Beitrag des Farmitoo Mag beschäftigt sich mit der Problematik der Bodenverdichtung und mit den Risiken, die dieses Phänomen für die Landwirtschaft birgt. Im Interview mit Farmitoo beschreibt Claudia Lebersorger von der Agreto GmbH allerdings nicht nur das Problem an sich, sondern auch, wie Ihr Unternehmen sich überlegt hat, dieses zu lösen. Alle Produkte der Agreto GmbH auf Farmitoo finden Sie hier.

Guten Tag Frau Lebersorger! Wie bereits erwähnt, geht es in diesem Interview um die Problematik der Bodenverdichtung und wie man gegen diese vorgehen kann. Könnten Sie uns in erster Linie kurz beschreiben, was genau mit Bodenverdichtung gemeint ist und woraus diese entstehen kann?

Unter Bodenverdichtung versteht man die dauerhafte Verformung des Bodens durch Aufbringung zu hoher Lasten. Hauptsächlich entstehen Bodenverdichtungen durch den Einsatz schwerer Maschinen bei zu feuchten Bodenverhältnissen, wenn beim Befahren zu hohe Bodendrücke wirken. Im Boden befinden sich Poren, welche die Wasserableitung und Sauerstoffversorgung gewährleisten. Werden sie durch Druckeinwirkung komprimiert oder zerstört, sind sie nicht mehr funktionstüchtig. Es ist nicht relevant um welche Art von Boden es sich handelt, jeder Boden kann verdichtet werden.

Welche Risiken birgt die Bodenverdichtung für die Landwirtschaft?

Die zur Bodenbearbeitung eingesetzten Maschinen können nur bis zu einer bestimmten Tiefe den Boden bearbeiten. In dieser Tiefe liegt die Bearbeitungssohle, darunter der Unterboden. Pflanzenwurzeln müssen die Bearbeitungssohle durchdringen können, um das vorhandene Potenzial an Wasser, Nährstoffen und Sauerstoff zur Gänze zur Verfügung zu haben. Pflanzen brauchen also eine gute Bodenstruktur bis in den Unterboden um optimale Erträge zu erzielen.  Die Nachteile von verdichteten Bodenschichten für den Landwirt sind nicht nur Ertragseinbußen durch eingeschränktes Bodenleben und gehemmtes Pflanzenwachstum, sondern auch der erhöhte Treibstoff- und Zeitaufwand bei der Durchführung von Bodenbearbeitungsmaßnahmen.

 
Um dieses Problem anzugehen, hat Agreto ein sehr spezielles Produkt entwickelt. Könnten Sie uns dieses etwas genauer beschreiben?
Bodensonde – Agreto – Detail Rückansicht

Die Agreto Bodensonde ist ein Gerät zur Erkennung und Lokalisierung von Bodenverdichtungen in unterschiedlichen Bodenhorizonten. Sie liefert objektive Messwerte über den Zustand des Bodens in den einzelnen Bodenschichten.  Die robuste Sonde ist komplett aus Edelstahl und hat ein eingebautes Druckmanometer mit einer Skala zum Ablesen der Messwerte. Diese Messwerte sind die Entscheidungsgrundlage für Maßnahmen zur Beseitigung von vorhandenen Verdichtungen und zukünftige Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenverdichtungen mit dem Ziel der Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit und des Ertrages.

Wie genau funktioniert also dieses Gerät?
Bodensonde – Agreto – Detail Skala

Die Agreto Bodensonde wird an verschiedenen Stellen eines Schlages langsam in den Boden eingestochen. Während des Einstechens wird der notwendige Kraftaufwand gemessen und direkt auf der Skala angezeigt. Der Anwender kann sich mit dem Gerät einen guten Überblick über den Verdichtungszustand des Bodens in unterschiedlichen Tiefen verschaffen. Eine verdichtete Schicht liegt vor, wenn der Druck immer bei einer bestimmten Tiefe sprunghaft ansteigt und beim weiteren Einstechen wieder abfällt. Zur Hilfe bei der Einschätzung hat die Skala grün, gelb und rot eingefärbte Bereiche. Die Einstichtiefe kann bis zu 70 cm betragen, an der Lanze sind Tiefenmarkierungen vorhanden. Für unterschiedliche Bodenarten werden am unteren Ende der Sonde 2 verschiedene Spitzen mit unterschiedlichen Durchmessern verwendet. Eine größere Spitze für leichte Böden und eine kleinere Spitze für schwere Böden.

Welche Maßnahmen kann ein Landwirt ergreifen, nachdem er mittels Ihres Geräts gemessen hat, dass an einer gewissen Stelle der Boden zu dicht ist?
Bodensonde – Agreto – Detail Spitze

Vorhandene Bodenverdichtungen können kurzfristig nur mit mechanischen Lockerungsmaßnahmen auf den betroffenen Schlägen bzw. an den betroffenen Stellen beseitigt werden, zum Beispiel mit einem Tiefenlockerer. Sofort danach wird die Agreto Bodensonde verwendet um zu kontrollieren, ob die verdichteten Bodenschichten auch erreicht und ausreichend aufgebrochen wurden. Das langfristige Ziel sollte sein, einerseits mit pflanzenbaulichen Maßnahmen die Bodenqualität zu verbessern und damit den Boden tragfähiger und unempfindlicher gegenüber Belastungen zu machen und andererseits alle technischen und organisatorischen Maßnahmen zu ergreifen, um schädliche Verdichtungen durch unangepasste Maschineneinsätze zu verringern.

Ich bedanke mich herzlich für Ihre Zeit und wünsche Ihnen und Ihrem Unternehmen viel Erfolg für die weitere Zukunft.

One comment Add yours
  1. Ich finde, die Bodensonde ist eine gute Idee. Wir haben einen alten Hof gepachtet. Für ein Feld wollen wir ein Unternehmen für Erdbau beauftragen, den Boden zu verdichten. Vielleicht ist das doch keine so gute Idee. Wir halten noch mal Rücksprache.

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