Jute-Tee – Recourcenschonender Genuss für Tee Liebhaber

Im Interview mit Farmitoo erzählt Julian Kofler wie Jute-Tee die Jute Pflanze schmackhaft macht und wie sich der Erfindergeist der drei Gründer für die Umwelt bezahlbar macht.

Hallo Herr Kofler, können Sie Ihren Jute-Tee kurz beschreiben?

Klar! Unser Jute-Tee wird von den jungen Blättern der Jutepflanze gewonnen. Kaum einer hierzulande weiß, dass man die Blätter der Jutepflanze als gesunden Teeaufguss verwenden kann. Die meisten Leute kennen Jute nur als Faserpflanze, z.B. für Jutesäcke und Jutebeutel. Und damit hat unsere Reise eigentlich auch begonnen: wir drei, also Julian Börner, Mizanur Rahman und Julian Kofler haben uns Ende 2015 zusammengetan um alternative Verpackungsmaterialien aus Jutegewebe zu entwickeln!

Woher kam die Motivation für das Produkt Jute-Tee?

Motivation ist hier vielleicht nicht das richtige Wort, Erfindergeist trifft es wahrscheinlich besser. Julian Börner und Mizanur Rahman sind 2016 nach Bangladesch gereist, hinter Indien der größte Juteproduzent der Welt, um sich die Wertschöpfungskette der Juteproduktion mal genau anzuschauen. Dabei ist Julian aufgefallen, dass ein großer Teil der Biomasse auf den Jutefeldern nicht verwendet wird: nämlich die Blätter der Pflanze. Nach langen Recherchen fanden die zwei heraus, dass man die Blätter als Lebensmittel verwenden kann. Da der Geschmack der frischen Juteblätter aber eher etwas ungewöhnlich ist für den deutschen Gaumen, hatte Julian die Idee, daraus einen Kräutertee zu machen. Und siehe da, er schmeckt! Durch großen Zufall haben die zwei vor Ort nach langer Suche einen Mitstreiter gefunden, einen Jutebauern aus der Region Manikganj, der eine ähnliche Idee hatte und bereit war, mit uns gemeinsam das Projekt Jute-Tee anzugehen. So kam es zur Gründung unserer Jute-Tee Kleinbauernkooperative in Bangladesch, und die jute Reise begann!

Welche Rolle spielt für Sie nachhaltige / faire Landwirtschaft bei der Gewinnung des Jute-Tees?

Nachhaltiges Wirtschaften ist die einzige Möglichkeit, unsere Erde so zu erhalten wie sie ist. Geschlossene Kreisläufe und vielfältige Verwendungsmöglichkeiten natürlicher Ressourcen helfen uns dabei – mit der doppelten Nutzungsmöglichkeit der Jutepflanze für Fasern einerseits und gesundem Tee andererseits möchten wir unseren Teil dazu beitragen. Der Gedanke der Nachhaltigkeit sollte Kern unser aller Entscheidungen sein: nur wenn wir nachhaltig wirtschaften, geschlossene Ressourcen Kreisläufe schaffen und die uns zur Verfügung stehenden endlichen Rohstoffe effizient und bedacht nutzen, können die Generationen nach uns dankbar auf unser Handeln zurückschauen.

Stehen zukünftige Projekte an?

Ganz wichtig ist uns der biologische Landbau. Deshalb haben wir im Sommer 2019 damit begonnen, unsere gesamte Kleinbauernkooperative nach den Richtlinien des biologischen Landbaus zu zertifizieren. Wie ja allgemein bekannt ist, sehen die Regularien eine zweijährige Übergansphase von konventionellem zu biologischem Landbau vor. Also dauert es noch bis 2021, bis wir unser offizielles Zertifikat erhalten. Tatsächlich wird unser Jute-Tee aber bereits jetzt streng nach biologischen Kriterien angebaut, also ohne Einsatz von mineralischem Dünger oder synthetischen Pflanzenschutzmitteln.

Abschließende Worte oder Wünsche für die Zukunft?

Ich würde mir wünschen, dass sich nachhaltige und ressourcenschonende Kreisläufe endlich in all unseren Wirtschaftsbereichen etablieren. So langsam beginnt sicher ein Umdenken, aber wir müssen noch viel tun, um wirkliche Nachhaltigkeit zu leben. Und zwischendurch sollte man sich immer mal wieder eine kleine Auszeit nehmen, und sich bei einer Tasse Jute-Tee auf das wesentliche konzentrieren 😊

Vielen Dank an Julian Kofler von Jute-Tee. Farmitoo wünscht weiterhin noch viel Erfolg! 

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