Das Kartoffelkombinat verfolgt seit 2012 das Ziel regionaler, biologischer und nachhaltiger Anbau Farmitoo konnte mit dem Kartoffelkombinat-Team ein aufschlussreiches Interview über die Idee hinter der Genossenschaft führen.
Können Sie bitte in einigen Worten beschreiben, was das Kartoffelkombinat ist (Ziele, Gründung, Team, Ort, …)?
Das Kartoffelkombinat hat den Anspruch, die Welt zu verbessern. Zumindest, wenn es um die Lebensmittelproduktion, konkret den Gemüseanbau, geht. Wir sind eine Genossenschaft, die ihre Mitglieder mit selbst angebautem (Bio-)Gemüse versorgt. Weg von industriellen, profitorientierten Agrarstrukturen, hin zu einer lokalen, nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Versorgung
Daniel Überall und Simon Scholl haben sich 2012 mit einigen wenigen Haushalten aufgemacht, ihre Vision von zukunftsfähiger Landwirtschaft wahr werden zu lassen. Mittlerweile besteht die Genossenschaft aus ca. 1300 Münchner Haushalten und seit 2017 sind wir stolze Besitzer unserer eigenen Gärtnerei.
Die täglichen Aufgaben sind vielfältig und anspruchsvoll: Das Gärtnerteam kümmert sich um die rund 18 Hektar Anbaufläche und die Gewächshäuser. Das Packteam sorgt dafür, dass jede Woche mehr als 1300 Kisten befüllt werden und schließlich bringen unsere Fahrer die erntefrische Ware nach München. Daneben gibt es viele Mitmachaktionen, Veranstaltungen und Projektgruppen, die es unseren Genossen ermöglichen sich aktiv in die Kombinatswelt einzubringen. Mehr Infos unter www.kartoffelkombinat.de und www.facebook.com/kartoffelkombinat
Was sind die Werte hinter dem Kartoffelkombinat, die alle Mitglieder verbinden?
Für unsere Genossen stehen Werte wie Nachhaltigkeit, Qualität, Transparenz und Gemeinwohl an hoher Stelle. Wir sind Menschen, die anpacken, verändern und gestalten wollen.
Die vielleicht beim Gemüse anfangen, aber eben noch lange nicht aufhören. Denn wer sich intensiv mit der Nahrungsmittelherstellung beschäftig hat, der hinterfragt auch eher sein Konsumverhalten in anderen Bereichen wie Kleidung, Mobilität und Reisen.
Können Sie bitte einen typischen Tag beim Kartoffelkombinat beschreiben?
Ganz typische Tage im Kartoffelkombinat sind eher selten. Natürlich ergeben sich in der Gärtnerei produktions- und saisonbedingt typische Arbeitsabläufe. Aber darüber hinaus stehen wir immer wieder vor neuen Aufgaben und Herausforderungen. Mal müssen wir unsere Halle von Regenfluten schützen, Grünflächen für unsere Bienen bepflanzen oder den pestizidfreien Kampf gegen Schädlinge führen. Es gibt viel zu tun und langweilig wird es nie.
Welche Ziele und Perspektiven sehen Sie für die Zukunft vom Kartoffelkombinat?
Für unsere Genossenschaft wünschen wir uns in den nächsten 2 Jahre noch ordentlich Wachstum. Begeisterte Neugenossen, die anpacken und mitmachen wollen. Mit ca. 1800 Genossen haben wir unsere finale Größe erreicht. Der Bau einer großen Lager- und Logistikhalle steht für das Jahr 2020 an und wird ein spannendes Großprojekt, um die Lagerung von Wintergemüse zu ermöglichen. Aber natürlich denken wir auch über unser Gemüse hinaus: weitere Kooperationen, neue Genossenschaften mit anderen Schwerpunkten und vielleicht mal eine Kartoffelakademie mit Schwerpunkt Bildung schweben uns da so vor.